Akupunktur - eine wissenschaftlich gesicherte Therapieform
Warum interessieren Sie sich fur Akupunktur? Weil Sie von Erfolgen gehört haben – im nahen Familienkreis, von Bekannten oder aus der Presse? Vielleicht haben Sie auch selbst schon mit dieser Therapieform Bekanntschaft gemacht und sich von der Wirkung überzeugen können.
Die Wissenschaft liefert immer mehr Beiträge und Nachweise fur die Wirksamkeit der Methode, damit verbessert sich ihr offizieller Stellenwert in der so genannten Schulmedizin zunehmend.
Wo wird die Akupunktur eingesetzt?
Wirkung und Indikation der Akupunktur nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
1. Erkrankungen des Atmungstraktes
akute und chronische Stirn-/Kiefernhöhlenentzündung
akuter / chron. Schnupfen
Mandelentzündung (Tonsillitis)
allgemeine Erkältungskrankheiten
akute / chron. Bronchitis
Asthma bronchiale
2. Augenerkrankungen
Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Grauer Star (Katarakt)
3. Erkrankungen der Mundhöhle
Zahnschmerzen
Schmerzen nach Zahnentfernung
akute / chronische Halsentzündung
4. Erkrankungen des Verdauungstraktes
akute /chron. Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
chronisches Geschwür (Ulcus)
Verstopfungen
Verkrampfungen (Spasmen)
akute /chron. Darmentzündung
übersäuerter Magen
5. Neurologische Erkrankungen
Kopfschmerzen
Migräne
Trigeminusneuralgie
Fazialisparese
Lähmungen nach Schlaganfall
Periphere Neuropathien
Meniere-Krankheit
Hexenschuß (Ischialgie)
Interkostalneuralgie
Bettnässen (Enuresis nocturna)
6. Orthopädische Erkrankungen
Schulter-Arm-Syndrom
Tennisellenbogen
Kreuzschmerzen (Lumbalgie)
Rheuma
Pariarthritis humeroscapuleris
7. Hauterkrankungen
Ekzeme
Neurodermitis
Wundheilungsstörungen
Herpes simplex / zoster
8. Allergien
Heuschnupfen
Hausstauballergie
Tierhaarallergie
Die Akupunktur erzielt beachtliche Erfolge in der Schmerztherapie.
Eine wiederholte oder anhaltende Reizung an Akupunkturpunkten kann erheblich die Schwelle heben, ab welcher der Körper Schmerzen anzeigt.
Viele Untersuchungen belegen eine Aktivität in Schmerzzentren wie in den Gehirnteilen „Mandelkern“ und „Insel“, die durch Akupunktur verursacht wird. US-Forscher entdeckten, dass dies auch auf das „Periaquäduktale Grau“ (PAG) zutrifft – ein weiterer Schmerzschalter im Gehirn, der auch als zentrales Höhlengrau bezeichnet wird.
Quelle: Liu WC et al: fMRI study of acupunctureinduced periaqueductal gray activity in humans. Neuroreport 2004; 15:1937-40.
Größerer Gewichtsverlust mit Hilfe von Ohr-Akupunktur.
An der Studie US-amerikanischer Wissenschaftler nahmen 20 Frauen im Alter zwischen 22 und 42 Jahren teil, die einen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 28 und 40 aufwiesen. Ein Beispiel: Eine Frau, die bei 170 cm 100 kg wiegt, hat einen BMI von 35. Alle Studienteilnehmerinnen nahmen pro Tag nur 2.000 Kalorien zu sich und führten ein leichtes Bewegungstraining durch (15 Minuten Walking pro Tag). Die Hälfte der Frauen unterzog sich zudem wöchentlich einer 15-minütigen Ohr- Akupunktur. Akupunkturärzte verwenden dazu sehr feine Nadeln, die beim Einstechen nur geringe Schmerzen verursachen – viel schwächer als bei einer Spritze. Das Gewicht der Teilnehmerinnen wurde zu Beginn der Studie und nach acht Wochen bestimmt. Zudem machten die Patientinnen Angaben zu Appetit und Therapietreue. Neun von zehn Patientinnen der Akupunkturgruppe und sieben von zehn aus der Kontrollgruppe konnten ihr Gewicht reduzieren. Bei allen Patientinnen aus der Akupunkturgruppe und nur bei einer aus der Kontrollgruppe nahm der Appetit ab. Das spiegelte sich auch in den durchschnittlichen Gewichtsabnahmen wider: Nach acht Wochen nahmen Frauen, die Ohr-Akupunktur erhielten, mehr als doppelt so viel ab (4,1 bzw. 1,8 kg). Auch die Therapietreue war größer. Bei den Patientinnen, die sich streng an die Vorgaben hielten, war der Unterschied in der Gewichtsabnahme noch stärker ausgeprägt: Die Frauen nahmen durchschnittlich 4,7 kg ab, in der Kontrollgruppe dagegen nur 1,4 kg. Der Autor der Studie folgert, dass Ohr-Akupunktur in Kombination mit einer kalorienarmen Diät und einem leichten körperlichen Training die Gewichtsreduktion sehr erfolgreich unterstützen kann. Dabei können bis zu dreifach bessere Ergebnisse erzielt werden.
Quelle: Kuruvilla A. Acupuncture and obesity. Medical Acupuncture 2003; 14(2)